Xenia Smits im Interview
Xenia Smits beim EM-Auftakterfolg gegen Norwegen. - Foto: Marco Wolf
17.03.2019 A-Frauen

Xenia Smits im Interview

Rückraumspielerin Xenia Smits zu Revanchegelüsten, dem Traum von Tokio und dem Duell gegen ihren Klubtrainer mit dem Nationalteam.

In der Champions League sorgt sie mit Metz für Furore und ist als Gruppensieger ins Viertelfinale eingezogen, in der Nationalmannschaft hat sie mit 24 Jahren schon eine tragende Rolle inne: Für Xenia Smits läuft es derzeit rund. Vor dem Länderspiel-Doppelpack gegen die stand die Rückraumspielerin Rede und Antwort.

Alle Nationalspielerinnen hatten die Aufgabe, einen Feedbackbogen zur EM in Frankreich auszufüllen. Wie sieht Ihre Bilanz aus?

Xenia Smits: Wir haben drei von sechs Spielen gewonnen, damit können wir zufrieden sein. Wir haben aber alle auch gemerkt, dass unsere Leistungen noch zu schwankend sind, daran müssen wir arbeiten. Wir wollen als Team stabiler werden, um bei den nächsten Turnieren besser abzuschneiden.

Sie gehören in der verjüngten Mannschaft mit 24 Jahren fast schon zu den Arrivierten. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team von Henk Groener?

Xenia Smits: Ich nehme die Rolle an, die der Trainer mir gibt. Früher war ich nur eine Halblinke, heute spiele auch in der Mitte oder im rechten Rückraum. Ich will der Mannschaft immer helfen, egal, wo ich spiele. Was die Abwehr betrifft, profitiere ich viel von der Aggressivität, die ich mir in der Champions League angeeignet habe. Das ist schon anders als in der Bundesliga.

In Groningen und Oldenburg stehen die ersten Länderspiele nach der EM an, und wieder geht es gegen die Niederlande. Hegen Sie noch Revanchegedanken nach der Niederlage in Nancy?

Xenia Smits: Eher weniger, denn ich sehe die beiden Partien viel mehr als wichtige Vorbereitung auf die WM-Playoffs gegen Kroatien im Juni. Die Niederlande haben ein starkes Team, das uns fordern wird.

Und Sie dürften besonders motiviert sein, denn der neue Bondscoach der Niederländerinnen ist Emmanuel Mayonnade, der in Metz auch ihr Trainer ist?

Xenia Smits: Natürlich will ich auf keinen Fall gegen ihn verlieren. Er betritt auch Neuland, und ob es ein Vorteil ist, dass ich weiß, wie er Mannschaften taktisch einstellt, oder er weiß, wie ich spiele, wird sich noch herausstellen.

Ist Deutschland in den WM-Playoffs gegen Kroatien in der Favoritenrolle? Und ist es ein Vorteil, dass Sie das Rückspiel zuhause bestreiten?

Xenia Smits: Wir dürfen Kroatien auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen zur WM, sie wollen zur WM - also wird das ein harter Kampf. Ich will mich aber nicht auf irgendeinen Heimvorteil im Rückspiel verlassen, sondern wir peilen zwei Siege an, denn wir wollen das klar für uns entscheiden, keine Frage.

Die WM ist das nächste Ziel, aber 2020 gibt es mit den Olympischen Spielen von Tokio ein noch höheres Ziel. Denken Sie da schon ab und zu dran?

Xenia Smits: Natürlich hat man Olympia im Hinterkopf. Es wird sicher schwer, nach Tokio zu kommen, aber es ist nicht unmöglich.