Gislason: „Die Stimmung im Team ist super“
Alfred Gislason legt den Fokus komplett auf die Entwicklung der eigenen Mannschaft. - Foto: Sascha Klahn
18.03.2022 A-Männer

Gislason: „Die Stimmung im Team ist super“

Bundestrainer freut sich auf tolle Spiele in vollen Hallen gegen Ungarn / Neue Abwehr steht im Fokus

Mit der ersten Trainingswoche nach der EM ist Alfred Gislason sehr zufrieden, nun freuen sich der Bundestrainer und die Männer-Nationalmannschaft auf volle Hallen und die beiden Test-Länderspiele gegen Ungarn in Gummersbach (Samstag, 16.15 Uhr) und Kassel (Sonntag, 17.15 Uhr, beide live auf Sport 1). „Das bedeutet mir sehr viel, dass wieder viele Fans in den Hallen sein werden. Das ist ein Unterschied, und es wird ein ganz anderes Spiel. Wir freuen uns alle riesig, denn Zuschauer geben dem Spiel und den Spielern etwas Besonderes“, sagte der Isländer am Freitag im digitalen Medientermin des DHB. Als ehemaliger Trainer des VfL Gummersbach freut sich Gislason vor allem auf seine Rückkehr in die SCHWALBE arena: „Das wird richtig schön.“

Mit Ausnahme von Veit Mävers, der sein Nationalmannschaftsdebüt verschieben muss, sind alle Spieler fit. „Sie machen auch alle einen guten Eindruck. Das ist erfreulich. An den ersten zwei Lehrgangstagen hat man gemerkt, dass die meisten Spieler direkt aus dem Bundesligabetrieb kamen, sie haben anfangs einen etwas müden Eindruck gemacht, danach wurden sie immer frischer“, sagt Gislason, der auch wegen der Belastung nicht mit voller Intensität trainierte. Vielmehr ging es ihm und seinem Trainerstab darum, „intensiv in allen Bereichen von Angriff und Abwehr zu arbeiten, um das aufzufrischen, was wir vor der EM gemacht haben. Auch wenn der eine oder andere fehlt, der bei EM dabei war, hat die Mannschaft, die hier ist, bislang sehr gut gearbeitet.“

Nach der Vielzahl von Coronafällen bei der EM ist sich der Bundestrainer sicher, dass es keinerlei Folgeschäden bei den Spielern gibt, und dass sich die Betroffenen sehr gut erholt haben. „Die Blessuren, die jetzt einige außer Gefecht setzen, sind reine Handball-Blessuren.“  Zudem betont der Bundestrainer, dass alle Spieler, die nun eingeladen wurden, auch für die Zukunft zum engen Kreis des Teams gehören, auch wenn im April zu den WM-Play-offs gegen die Färöer wieder einige Spieler zurückerwartet werden, die jetzt fehlen.

Ziel in den beiden Testspielen gegen Ungarn ist, dass „alle ihre Spielanteile bekommen und sich präsentieren können. In den Trainingseinheiten haben alle gut gearbeitet. Jetzt wollen wir sehen, wie sie das gegen einen starken Gegner präsentieren. Wir wollen uns auf dem Feld weiter entwickeln und zwei richtig gute Spiele zeigen.“ Auch bei den Ungarn gab es einige Absagen, dennoch sieht Gislason das Team des neuen spanischen Trainers Chema Rodriguez als echten Gradmesser an.

Ein Fokus liegt dabei natürlich auf der Defensive - speziell, nachdem Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ein großer Teil dieses Weltklasse-Innenblocks ist jetzt weg, nun müssen wir alles umbauen. Diese Spieler können wir nicht 1:1 ersetzen, aber wir haben sehr gute Leute und bauen jetzt um Johannes Golla, Simon Ernst und auch Julian Köster eine sehr gute neue Abwehr auf. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen, denn das ist eine unserer größten Aufgaben für die Zukunft.“ Der Erlanger Nationalmannschafts-Debütant Tim Zechel soll ebenfalls eingebaut werden.

Für die Spielmacherposition im Angriff wurde Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen nachnominiert - und der konnte Gislason bislang überzeugen: „Juri ist sehr gut drauf, er hat gut trainiert, nachdem er schon in den letzten Löwen-Spielen starke Leistungen gezeigt hat. Juri ist einer, der eine sehr große Zukunft haben wird, auch wenn er nicht bei der EM dabei war.“

Generell lobt der Isländer die Atmosphäre in der Mannschaft: „Die Stimmung ist super, es ist offensichtlich, wie viel Spaß es den Jungs bereitet, hier zusammen zu sein. Schon bei der EM haben wir gemerkt, welchen unglaublichen Zusammenhalt es unter den Jungs, aber auch von den Vereinen gegenüber dem Verband gibt. Ich erlebe jeden Tag, wie stolz sie sind, Teil der Nationalmannschaft zu sein.“

Noch keinen Gedanken verschwendet der Bundestrainer derweil an die Play-offs für die WM 2023: „Ich habe versucht, das Thema Färöer komplett rauszulassen, auch wenn ich mir natürlich schon viele ihrer Spiele auf Video angeschaut habe. Diese Quali ist noch kein Thema, weil wir momentan nur an uns arbeiten. Erst am heutigen Freitag haben wir uns mit Ungarn befasst - das zeigt, wo unser Fokus liegt.“

News