Nach Kantersieg auf Kurs Tokio
Andreas Wolff zeigte gegen Slowenien eine starke Performance im Tor. - Foto: Sascha Klahn
13.03.2021 A-Männer

Nach Kantersieg auf Kurs Tokio

Deutsche Mannschaft schlägt nach überragender ersten Halbzeit Slowenien mit 36:27 – Gelingt morgen ein Sieg, geht es nach Tokio

Das Tor zum Olympischen Handballturnier in Tokio steht für die deutsche Männer-Nationalmannschaft weit offen: Einen Tag nach dem 25:25 zum Auftakt gegen Vize-Weltmeister Schweden brannte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am Samstagnachmittag in der Max-Schmeling-Halle Berlin ein Feuerwerk gegen Slowenien ab. Mit dem 36:27 (22:12) gegen den EM-Vierten übernahm die deutsche Mannschaft vorläufig die Tabellenspitze mit 3:1 Punkten.  

Am Sonntag (15.45 Uhr, ZDF) geht es gegen Algerien, mit einem weiteren Sieg wäre das Olympiaticket definitiv gelöst. Beste Werfer gegen Slowenien waren Julius Kühn sechs und Marcel Schiller mit sieben Treffern, daneben überragte Torwart Andreas Wolff mit zehn Paraden. Dessen Torwartkollege Silvio Heinevetter feierte sein 200. Länderspiel.  

Die ersten 30 Minuten waren definitiv die beste Hälfte in der Ära von Alfred Gislason als Bundestrainer, die Mannschaft spielte sich in einen Rausch. Die Abwehr stand hervorragend, dahinter wehrte Andreas Wolff zahlreiche Würfe ab, und der Angriff lief wie am Schnürchen. Die deutsche Mannschaft war von jeder Position gefährlich: Julius Kühn feuerte alleine vor der Pause fünf Hämmer ins slowenische Tor, daneben hatte Rechtsaußen Timo Kastening ganz stark begonnen und vier seiner fünf Treffer vor der Pause erzielt, auf der linken Außenbahn wirbelte Marcel Schiller die Slowenen durcheinander, angetrieben wurde das Team vom starken Spielmacher Steffen Weinhold. 

Die Anfangsphase war überragend gewesen, schon beim 11:6 nahm der slowenische Trainer Ljubomir Vranjes seine erste Auszeit, aber mit Ausnahme des bulligen Kreisläufers Blaz Blagotinsek bekamen seine Angreifer kein Bein auf den Boden. Ganz anders die DHB-Auswahl, die nach 27 Minuten sensationell erstmals mit zehn Treffern Differenz in Führung lag – da passt einfach alles, was man auch der Körpersprache ansah, als Wolff& Co. mit einem 22:12 in die Kabinen gingen. 

Und nach der Pause ließ die deutsche Mannschaft nichts mehr anbrennen, der Vorsprung lag zwischen sieben und zwölf Toren. Nach zehn Paraden konnte dann auch Andi Wolff Feierabend machen und Silvio Heinevetter konnte sich in seinem Jubiläumsspiel auszeichnen.  Nach dem 31:19 ließ es die DHB-Auswahl etwas ruhiger angehen, kassierte fünf Treffer in Folge – der Kantersieg war aber nie gefährdet. Und jetzt sind alle heiß auf Algerien – und das Ticket nach Tokio. 

Deutschland – Schweden 36:27 (22:12) 

Deutschland: Wolff, Heinevetter; Gensheimer (1/1), Golla (4), Wiencek, Wiede, Heymann (3), Pekeler (3), Knorr, Weinhold (3), Weber (2) Groetzki, Häfner (2), Schiller (7) Kühn (6), Kastening (5/1) 

Slowenien: Ferlin, Lesjak;  Skube (3), Blagotinsek (5), Marguc (2), Janc (3), Potocnik, Dolenec (3), Cingesar (2), Gajic (4/3), Gaber (1), Zarabec, Mazej (1), Ovnicek (3), Bombac, Suholeznik 

Schiedsrichter: Raluy Lopez/Ramirez (Spanien) – Siebenmeter: Deutschland: 4/3 (Kastening und Schiller verwerfen) – Slowenien 4/3 (Dolenec verwirft), Zeitstrafen: Deutschland 6 Minuten, Slowenien: 8 Minuten 

Der Spielplan des Olympia-Qualifikationsturniers:  

Freitag, 12. März: 
Deutschland – Schweden 25:25 (14:13) 
Slowenien – Algerien 36:28 (17:11) 

Samstag, 13. März: 
15.35 Uhr: Deutschland – Slowenien 36:27 (22:12)
18.00 Uhr: Schweden – Algerien  

Sonntag, 14. März: 
15.45 Uhr: Algerien – Deutschland (ZDF) 
18.15 Uhr: Schweden – Slowenien 

(BP)

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