Spanien setzt auf drei HBL-Profis
Gonzalo Perez de Vargas. - Foto: Sascha Klahn
14.10.2022 A-Männer

Spanien setzt auf drei HBL-Profis

Am Samstag ist der EM-Zweite Gastgeber der deutschen Mannschaft im zweiten Spiel des EHF EURO Cups

Wenn es eine Mannschaft gibt, die Erfahrung im EHF EURO-Cup hat, dann sind es die Spanier - denn die Iberer haben die beiden vergangenen Auflagen dieses Wettbewerbs gewonnen. Als Europameister von 2018 waren sie direkt für die EM 2020 qualifiziert, und ließen die drei Gastgeber Norwegen, Schweden und Österreich bei der EURO-Cup-Premiere hinter sich. Und weil Spanien in Stockholm den Titel von Zagreb verteidigte, waren sie auch für 2022 direkt qualifiziert, und wurden am Ende hinter Ungarn und Kroatien und vor der Slowakei Dritter. Nun also die dritte Teilnahme - denn diesmal ist das Team von Trainer Jordi Ribera als Zweiter der EM 2022 direkt für Deutschland 2024 qualifiziert. 

Im ersten Spiel am Mittwoch unterlag das Team von Jordi Ribera in der Neuauflage des EM-Finales in Dänemark 31:39 - wie auch beim deutschen 33:37 gegen Europameister Schweden gab es also eine wahre Torflut.  Und am morgigen Samstag (20.15 Uhr, live auf sportschau.de via dhb.de/ESPGER_live) treffen die Erstrundenverlierer im andalusischen Jaen aufeinander. „Wir müssen den Kopf nach oben bekommen, und gegen Deutschland gewinnen, nachdem uns Dänemark in allen Belangen überlegen war“, sagte Torwart Gonzalo Perez de Vargas. Sein Team hatte bei der EM 2022 in Bratislava den letzten Vergleich mit der deutschen Mannschaft 29:23 gewonnen, die einzige spanische Turnierniederlage war das das Finale in Budapest (29:30).  

Für beiden EHF EURO-Cup-Partien hat Ribera gleich drei Spieler aus der HBL nominiert: Kapitän und Abwehrchef Gedeon Guardiola (TBV Lemgo), Spielmacher Agustin Casado (MT Melsungen) und Außen David Fernandez vom TVB Stuttgart.  Große Kaderänderungen gibt es im Vergleich zur EM im Januar nicht: neben Guardiola vertraut Ribera im Rückraum weiter auf die Routiniers Joan Canellas (früher Kiel und Hamburg, heute Schaffhausen) und Jorge Maqueda (Nantes) sowie die Brüder Alex und Dani Dujshebaev. Überragender Außen der vergangenen Jahre ist Aleix Gomez vom FC Barcelona, der CL-Torschützenkönig der vergangenen Saison. Die einzige Überraschung gibt es im Tor: denn dort erhält der junge Sergey Hernandez neben dem vierfachen Champions-League-Sieger Perez de Vargas die Chance zur Bewährung - und nicht etwas Routinier Rodrigo Corrales von Telekom Veszprem. An Hernandez dürften vor allem die Magdeburger schlechte Erinnerungen haben, denn er war als Torwart von Benfica Lissabon der Hauptgrund dafür, dass der SCM im Finale von Lissabon die Titelverteidigung verpasste. Hernandez wurde als MVP des Turniers ausgezeichnet. Und sein Länderspieldebüt feierte Hernandez just gegen Deutschland, 2017 beim Testspiel in Magdeburg.   

Auch für Ribera sind die EURO-Cup-Partien schon wichtige Gradmesser in der Vorbereitung auf die WM 2023, wo die Spanier in Vorrundengruppe A auf im polnischen Krakau auf Montenegro, Chile und den Iran treffen. Je nach Turnierverlauf könnten die Spanier bereits im WM-Viertelfinale auf Deutschland treffen.   

Die deutsche Bilanz: Bislang gab es 70 Partien zwischen Deutschland und Spanien, 27 gewann die DHB-Auswahl, fünf Partien endeten remis und 38 Mal verließ Spanien die Arena als Sieger.  

Der spanische Kader für den EURO-Cup:
Tor: Gonzalo Pérez de Vargas (Barça), Sergey Hernández (SL Benfica)
Feld: Agustín Casado (MT Melsungen), Ian Tarrafeta (PAUC Handball), Daniel Dujshebaev (Lomza Industria Kielce), Joan Cañellas (Kadetten Schaffhausen), Alex Dujshebaev (Lomza Industria Kielce), Jorge Maqueda (HBC Nantes), Angel Fernandez (Limoges Hand 87), Daniel Fernandez (TVB Stuttgart), Ferran Solé (PSG Handball), Aleix Gómez (Barça), Gideon Guardiola (TBV Lemgo), Rubén Marchán (HBC Nantes), Adriá Figueras (Chartres Métropole), Miguel Sánchez-Migallón (Lomza Industria Kielce)
 

(BP)

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