Starke Reaktion trotz knapper Niederlage
Intensives Duell in Spanien. - Foto: Sascha Klahn
15.10.2022 A-Männer

Starke Reaktion trotz knapper Niederlage

DHB-Auswahl verliert knapp in Jaen / Häfner mit neun Treffern bester Werfer

Viel Wiedergutmachung, kein Lohn: Deutschlands Handballer haben eine beachtliche Reaktion gezeigt, einen Prestigesieg in Spanien aber auf der Zielgeraden verspielt. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag dem Olympia-Dritten in einem hochspannenden WM-Härtetest trotz eines bärenstarken Andreas Wolff 31:32 (13:13).

"Ich bin sehr stolz auf die Jungs, das war ein sehr starker Auftritt. Wir hätten sogar verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen. Es war eine wesentlich bessere Leistung als vor zwei Tagen gegen Schweden - in Angriff wie Abwehr", sagte Gislason.

Kai Häfner war vor 4200 Zuschauern im andalusischen Jaen mit neun Toren der beste Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die sich zwei Tage nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Europameister Schweden (33:37) deutlich verbessert präsentierte. Anders als in Mannheim überzeugte insbesondere die Abwehr mit dem Innenblock Johannes Golla und Julian Köster.

Auch in der Offensive fand Deutschland im letzten Länderspiel immer wieder spielerische Lösungen. Das Aufeinandertreffen im EHF EURO Cup endete dennoch in der fünften DHB-Niederlage gegen Spanien in Folge, weil das deutsche Team in den letzten Minuten ein paar Fehler zu viel produzierte. Kreisläufer Tim Zechel traf in den Schlusssekunden nur die Latte.

Vor der WM in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) versammelt Gislason sein Team erst wieder kurz vor Weihnachten für einen Kurzlehrgang in Barsinghausen. Am 7. und 8. Januar folgen zwei weitere Tests gegen Island, ehe es in Kattowitz in WM-Vorrundengruppe E gegen Katar (13. Januar), Serbien (15. Januar) und Algerien (17. Januar) um den Einzug in die Hauptrunde geht.

Die Partie in Spanien war der letzte Härtetest gegen ein Weltklasse-Team. Gislason stellte offensiv gegenüber dem "emotionalen Dämpfer" gegen Schweden zunächst auf vier Positionen um: Auf Außen durften Lukas Mertens und Lukas Zerbe ran. Luca Witzke agierte als Spielmacher, links daneben spielte Philipp Weber.

Der Innenblock, den Gislason nach dem Schweden-Spiel als "Baustelle" bezeichnet hatte, präsentierte sich deutlich stabiler. Zudem war Andreas Wolff zwischen den Pfosten ein echter Rückhalt. "Abwehr sehr gut, Andi sehr gut", lobte Gislason in einer Auszeit: "Sehr stark Jungs, wir müssen nur einen kühlen Kopf bewahren."

In der Offensive schlichen sich mit zunehmender Spieldauer Schludrigkeiten ein. Die erste deutsche Zwei-Tore-Führung (10:8/20.) holte Spanien schnell wieder auf, weil die Gäste zu viele Bälle wegwarfen. Vor allem Wolff war es zu verdanken, dass die Partie eng blieb.

"Wir haben selbstbewusster agiert und hatten gute Phasen in der Abwehr. Andreas Wolff hat das Tor zugenagelt", lobte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Halbzeit - und sah kurze Zeit später, wie sein Team die Partie trotz eines nervösen Wiederbeginns weiter eng gestaltete.

Spanien, bei der WM möglicher deutscher Viertelfinalgegner, drückte angeführt von Ausnahmespieler Alex Duschebajew nun auch aufs Tempo. Doch Deutschland hielt mit, ging beim 22:21 (43.) erstmals nach der Pause in Führung. Beim 26:24 (38.) wuchs diese auf zwei Treffer an, die Spanier kamen in der hitzigen Schlussphase aber zurück.

Spanien - Deutschland 32:31 (13:13)
Tore: Figueras (8), Gomez (7), D. Duschebajew (3), Arino (3), Tarrafeta (3), Canellas (2), A. Duschebajew (2), Odriozola (2), Guardiola (1), Maqueda (1) für Spanien - Häfner (9), Golla (6), Knorr (4), Schiller (4/4), Zerbe (3), Weber (2), Köster (1), Mertens (1), Witzke (1) für Deutschland. - Zuschauer in Jaen/Spanien: 4200

(SID)

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