DHB-Junioren verlieren ersten Test gegen Ungarn
Auch Nico Bratzke konnte die Niederlage nicht verhindern. - Foto: Jozo Cebraja / kolektiff
06.11.2021 U20/21m

DHB-Junioren verlieren ersten Test gegen Ungarn

Trotz der tollen Unterstützung der Fans in Bielefeld-Jöllenbeck heißt es 27:32 / Chance zur Revanche am Sonntag beim Tag des Handballs in Düsseldorf

Die neuformierte deutsche U20-Nationalmannschaft hat den ersten Test rund drei Monate nach dem U19-EM-Titel verloren. Am Samstag unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger in Bielefeld-Jöllenbeck mit 27:32 (14:16) gegen Ungarn, trotz einer starken zwischenzeitlichen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. Beste Werfer waren Maxim Orlov mit fünf Treffern und Kapitän Renars Uscins mit vier Toren. Bereits am morgigen Sonntag gibt es beim Tag des Handballs im Düsseldorfer PSD BANK DOME die Chance zur Revanche, www.sportdeutschland.tv überträgt auch das Rückspiel live.

„Der Sieg der Ungarn geht in Ordnung. In der ersten Hälfte haben beide Teams stark gespielt, gleich zum Start der zweiten Hälfte brauchen wir sechs, sieben Angriffe für das erste Tor. Dann kommen wir auf 26:28 heran, aber die Aufholjagd hat viel Kraft gekostet, und auch der siebte Feldspieler am Ende konnte die Partie nicht mehr drehen“, sagte Heuberger. „Am Sonntag wollen wir wieder einiges probieren, und ich hoffe, dass alle Spieler in Vollbesitz ihrer Kräfte sind und wir uns hoffentlich revanchieren können Alle Spieler werden wieder ihre Einsatzzeiten bekommen.“

 

Die physisch sehr starken Ungarn gingen beim 3:2 erstmals in Führung und gaben diesen Vorsprung bis zum Abpfiff nicht mehr ab. Die deutsche Mannschaft kassierte früh zwei Zeitstrafen, und die Ungarn schafften es auch dank dieser Überzahlsituationen, sich leicht abzusetzen. Durch einen 3:0-Lauf nach dem 9:9 und trotz einer zwischenzeitlichen Auszeit von Martin Heuberger bekamen die Ungarn immer mehr Oberwasser, lagen beim 14:10 in Minute 25 sogar erstmals mit vier Treffern Differenz vorne.

Doch auch dank der tollen Unterstützung der Zuschauer kam die deutsche Mannschaft auf 14:15 heran, ehe Gergö Fazekas mit der Pausensirene zur 16:14-Halbzeitführung der Ungarn traf, noch auf dem Weg zur Kabine nahm sich Heuberger einige Spieler zur Brust. Für die Ausgeglichenheit des deutschen Angriffs spricht die Tatsache, dass neun Spieler – inklusive Torwart David Späth - bereits zur Pause in der Torschützenliste standen.

Trotz Überzahl zum Start der zweiten Hälfte erzielte die deutsche Mannschaft bis zur 36. Minute kein Tor, scheiterte immer wieder am ungarischen Torwart. Die Gäste hingegen starteten furios, setzten sich auf 20:14 ab – und zu allem Überfluss knickte Lucas Rehfus bei einer unglücklichen Abwehraktion um, und schied mit einer Sprunggelenkverletzung aus. Beim 15:20 zog Martin Heuberger zum zweiten Mal die grüne Karte – aber auch nach dieser Auszeit änderte sich erst einmal nichts an der schwachen Wurfausbeute der Gastgeber.

Aber die deutsche Mannschaft zeigte in der Schlussphase eine tolle Moral. Die Abwehr stand in einer intensiv geführten Partie nun besser, im Angriff wurde die Wurfquote deutlich erhöht. Vor allem Orlov und Kapitän Uscins sorgten für den Aufschwung der DHB-Auswahl, die sieben Minuten vor dem Ende beim 23:25 wieder in Schlagdistanz war.

„Ungarn hat das sehr gut gemacht mit offensiver Abwehr, und im Angriff waren sie abgezockter als wir und machen weniger technische Fehler. Mit vier, fünf einfachen Toren, die uns fehlen, haben sie dann gewonnen“, sagte Orlov, der dennoch optimistisch auf das Rückspiel blickt: „Man darf man den Kopf nicht hängen lassen, wir haben alles gegeben, das wollen wir morgen nochmal machen, denn es ist eine Ehre für Deutschland aufzulaufen.“

Beim 26:28 hatte Robert Kraß die große Chance zum Anschlusstreffer, scheiterte jedoch an Ungarns Nummer eins, Kristof Palasics – und im Gegenzug sorgte Zoran Ilic vom Champions-League-Teilnehmer Veszprem mit dem 29:26 für die Entscheidung.

Ein ganz besonderes Spiel war die Partie für Europameister Florian Kranzmann, der aus Bielefeld stammt: „Es war cool in meiner alten Halle mit der Nationalmannschaft zu spielen. Da waren viele bekannte Gesichter, leider ist das Spiel nicht so gut gelaufen, wie wir uns erhofft haben, wir sind sehr enttäuscht. Am Sonntag wollen wir vieles besser machen, denn speziell 32 Gegentore waren viel zu viele.“

Auch Trainer Heuberger hofft auf ein positives Ende der Lehrgangswoche – und vor allem ein Punkt hat es dem Schwarzwälder angetan: „Wir hatten schon lange nicht mehr vor Fans gespielt, das war eine Klasse-Stimmung, es macht einfach mehr Spaß, vor Fans zu spielen. Daher hoffen wir auf eine ähnlich tolle Atmosphäre morgen in Düsseldorf, das ist eine zusätzliche Motivation für die Jungs.“

In Bielefeld-Jöllenbeck: Deutschland – Ungarn 27:32 (14:16)

Deutschland: David Späth (1), Lasse Ludwig, Pascal Bochmann; Lion Zacharias (3/2), Niko Bratzke (1), Lennart Leitz (1), Oskar Neudeck (2), Florian Kranzmann (1/1), Felix Eißing (2), Renars Uscins (4), Justus Fischer (3), Sören Steinhaus (2), Robert Kraß, Lucas Rehfus (1), Maxim Orlov (5), Leon Maximilian Ciudad Benitez (1)

Bester Werfer Ungarn: Gergö Fazekas (8/6) - Schiedsrichterinnen: Janz/Sug
Siebenmeter: - Deutschland: 3/2- Ungarn: 8/7 - Strafminuten: Deutschland: 4- Ungarn: 8

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