Standortbestimmung in Bordeaux
U20-Bundestrainer Martin Heuberger mit Kapitän Renars Uscins. - Foto: Sascha Klahn
18.12.2021 U20/21m

Standortbestimmung in Bordeaux

Deutsche Junioren spielen Anfang Januar Vier-Länderturnier in Frankreich zum Start in die Vorbereitung auf die EM im Sommer

Ein unglaubliches Jahr neigt sich für U20-Bundestrainer Martin Heuberger, seinen Trainerstab und seiner Mannschaft dem Ende entgegen. Mit einem kurzen Vorlauf übernahm Heuberger die Jugend-Nationalmannschaft von Erik Wudtke und Alexander Koke, bereitete das Team in zwei Lehrgängen auf die U19-Europameisterschaft in Kroatien vor. Beim Turnier fielen zahlreiche Leistungsträger verletzt aus, doch am Ende und einem Finalsieg über die Gastgeber feierte Deutschland den Europameistertitel in Varazdin. Torwart David Späth und Kapitän Renars Uscins wurden ins Allstar-Team berufen, Uscins stand beim letzten Lehrgang der Männernationalmannschaft Anfang Dezember sogar im Aufgebot von Alfred Gislason. Dazwischen stand die neuformierte U20-Mannschaft beim Tag des Handballs in Düsseldorf vor großer Kulisse gegen Ungarn auf dem Feld.

„Diese Europameisterschaft war für mich die größte Herausforderung in meiner Trainertätigkeit im Nachwuchsbereich“, blickt Heuberger zurück: „Was wir da gezeigt haben, ist ein Produkt aus der unglaublichen Qualität, die nur durch die tolle Zusammenarbeit von HBL-Vereinen, Leistungszentren, Landesverbänden und DHB zustande kam. Wir sind in der Breite extrem gut aufgestellt, das ist unser Vorteil gegenüber der Konkurrenz.“

Nach dem letzten Lehrgang des Jahres Anfang Dezember in Warendorf stehen nun Anfang Januar die nächsten Länderspiele an - schon klar mit Blick auf die U20-Europameisterschaft im Sommer 2022 in Portugal. Das traditionelle Vier-Länder-Turnier mit Frankreich, Spanien, Portugal und Deutschland findet dieses Mal in Bordeaux statt. „Natürlich haben wir unseren Stamm aus der Europameisterschaft, aber wir sichten parallel weitere Spieler, die es sich verdient haben. Alle Europameister stellen sich gerne diesem Konkurrenzkampf, da müssen sie als Leistungssportler durch“, sagt Heuberger.

Zu den neuen Namen in Heubergers Aufgebot zählen unter anderem Matthes Langhoff und Max Beneke von den Füchsen Berlin oder Ole Pregler vom VfL Gummersbach, die in Bordeaux ihre ersten Länderspiele im Juniorenteam feiern werden. Beneke und seine Teamkamerad Moritz Sauter waren Leistungsträger beim Titelgewinn der Mannschaft vom Schul- und Leistungssportzentrums Berlin, die in Belgrad Schul-Weltmeister wurde. „Ein solches Turnier gibt den jungen Spielern wieder einen enormen Schub. Das beide deutschen Mannschaften bei Jungen und Mädchen Weltmeister wurden, ist eine unglaubliche Geschichte für den deutschen Nachwuchs“, lobt Junioren-Bundestrainer Martin Heuberger.

Für alle vier Teams wird das Turnier in Bordeaux eine wichtige Standortbestimmung sein: „Wir haben bis zur EM im Sommer nicht mehr so viele Testmöglichkeiten auf diesem Niveau, deswegen ist das Turnier sehr wichtig als Gradmesser“, sagt Heuberger. Sein Team schaltete nach einem dramatischen Halbfinale Spanien bei der EM 2021 auf dem Weg zum Titel aus, auch Portugal war deutscher Gegner in der EM-Hauptrunde. Frankreich hatte seinerzeit überraschend die Runde der besten acht Teams verpasst.

„Frankreich verfügt über eine physisch unglaublich starke Mannschaft, da sind echte Kanten dabei. Spanien und Portugal haben beide einen sehr spielstarken Angriff, zudem wird uns auch die spanische Abwehr alles abverlangen. Im Gegensatz zu uns ist bei den anderen Teams wegen einer geringeren Breite im Kader wohl auch wieder die komplette EM-Mannschaft am Start“, sagt Heuberger, der sich auf die Qual der Wahl freut, wenn es um die Nominierungen für die nächste Europameisterschaft geht.

Dem Turnier vom 6. bis 9. Januar ist ein Lehrgang im badischen Steinbach ab 2. Januar vorgeschaltet, zu diesen Maßnahmen haben Heuberger und sein Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen 16 Spieler eingeladen.

Das aktuelle Aufgebot der U20-Nationalmannschaft:

Mats Grupe (Rhein-Neckar Löwen), Lasse Ludwig (Füchse Berlin/VfL Potsdam), Nico Schöttle (SG Pforzheim/Eutingen), Matthes Langhoff (Füchse Berlin), Luca Klein (VfL Eintracht Hagen), Moritz Sauter (Füchse Berlin), Max Beneke (Füchse Berlin), Renars Uscins (SC Magdeburg), Justus Fischer (TSV Burgdorf), Ole Pregler (VfL Gummersbach), Leon Ciudad-Benitez (THW Kiel), Oskar Neudeck (FA Göppingen), Felix Eißing (SC Magdeburg), Stephan Seitz (TuS Fürstenfeldbruck), Tim Freihöfer (Füchse Berlin),  Leve Carstensen (TBV Lemgo)

Reserve: Florian Kranzmann (GWD Minden), Lennart Leitz (TSV Bayer Dormagen), Sören Steinhaus (TSV Bayer Dormagen), Lion Zacharias (Rhein-Neckar Löwen), Niclas Behrendt (SC Magdeburg), Elias Scholtes (Rhein Neckar Löwen),  Maxim Orlov (Füchse Berlin)

(BP)

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