U20 schlägt zum EM-Abschluss Dänemark
Deutsche Junioren beenden Europameisterschaft in Portugal auf Platz sieben
Deutschland gegen Dänemark hätte auch das Finale der U20-Europameisterschaft sein können, aber am Sonntagmorgen trafen die beiden großen Handballnationen im Spiel um Platz sieben im portugiesischen Vila Nova de Gaia aufeinander. Die deutsche Mannschaft hatte ihr erstes Platzierungsspiel am Freitag mit 32:35 gegen Ungarn verloren, während der Nachwuchs des amtierenden Männer-Weltmeisters mit 25:27 gegen den Nachwuchs des amtierenden Männer-Olympiasiegers Frankreich verloren hatte.
Und beide Teams wollten ihre letzte Partie bei dieser Europameisterschaft unbedingt gewinnen, auch wenn es auf beiden Seiten nicht um die erhoffte Medaille ging. Das Spiel war intensiv und über 50 Minuten auf Augenhöhe, beide Kontrahenten schenkten sich trotz der frühen Anwurfzeit um 10 Uhr Ortszeit nichts. Nach der 16:14-Pausenführung konnte sich die deutsche Mannschaft erst in der Schlussphase entscheidend absetzen und feierte einen verdienten 32:27-Sieg.
„Das war wichtig für die Moral der Jungs, dass wir das Turnier mit einem Sieg beendet haben. Wir haben sehr gut dagegengehalten, die Abwehr stand gut. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, die nach sieben Spielen in elf Tagen nochmal alles in die Waagschlage geworfen hatte, obwohl wir hier viele Kräfte gelassen haben“, freute sich U20/21-Bundestrainer Martin Heuberger: „Wir haben erneut bewiesen, dass wir über eine gute Breite im Kader verfügen.“
Nach vier Siegen gegen Italien, Island, Frankreich und zum Abschluss Dänemark sowie drei Niederlagen gegen Serbien, Schweden (die beide im Spiel um Platz drei aufeinandertreffen) sowie Ungarn belegte die Mannschaft des Trainergespanns Martin Heuberger/Klaus-Dieter Petersen im Abschlussklassement den siebten Platz.
Im Gegensatz zu den Partien gegen Schweden und Ungarn war die deutsche Mannschaft von Beginn an hellwach, auch wenn die körperlich starken Dänen die Partie Mitte der ersten Halbzeit zwischenzeitlich drehten. Dank des erneut starken Torwarts Lasse Ludwig und der acht Treffer von Linksaußen Tim Freihöfer führte die DHB-Auswahl nach einer tor- und temporeichen ersten Hälfte 16:14 - und setzte sich dann sogar auf 19:16 ab. Freihöfer wurde am Ende - und obwohl er in Hälfte zwei nicht mehr traf - als bester Spieler der deutschen Mannschaft ausgezeichnet.
Dänemark - angetrieben von ihrem besten Turnierwerfer Thomas Sommer Arnoldsen (54 Treffer insgesamt, zehn gegen Deutschland) - hatte dann aber einen 4:0-Lauf. Bis zum 24:23 blieb die Partie absolut ausgeglichen, dann sorgten Renars Uscins, Matthes Langhoff und Justus Fischer mit ihren Treffern zum 30:25 für die Entscheidung. Zuvor hatte sich die Abwehr - auch in Zusammenspiel mit Ludwig (13 Paraden insgesamt) - erheblich gesteigert. Einziger Wermutstropfen bei der deutschen Mannschaft war die Verletzung von Maxim Orlov, der in der 39. Minute vom Feld musste, nachdem er umgeknickt war. „Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist, aber das ist klar der Überlastung mit den vielen Spielen und der großen Hitze geschuldet“, sagte Heuberger.
Im EM-Finale stehen sich am Sonntagabend Gastgeber Portugal und Spanien gegenüber, die ihre Halbfinals gegen die Deutschland-Bezwinger Serbien und Schweden am Freitag gewonnen hatten.
(BP)
In Vila Nova de Gaia: Deutschland - Dänemark 32:27 (16:14)
Deutschland: Grupe, Ludwig; Freihöfer (8/4), Steinhaus (1), Scholtes (3), Seitz (1), Langhoff (5), Neudeck (1), Kranzmann (1), Eißing, Uscins (4), Wilhelm (1), Fischer (5), Schöttle, Orlov (1), Ciudad Benitez (1) - Bester Werfer Dänemark: Arnoldsen (10/5) - Schiedsrichter: Boricic/Markovic (Serbien) - Zeitstrafen: Deutschland 8 Minuten, Dänemark 10 Minuten - Siebenmeter: Deutschland 5/4 - Dänemark 6/5
Das Team des Deutschen Handballbundes für die U20-EM:
Tor: Lasse Ludwig (Füchse Berlin / VfL Potsdam), Mats Grupe (Rhein-Neckar Löwen)
Feld: Nico Schöttle (SG Pforzheim/Eutingen / TVB Stuttgart), Matthes Langhoff (Füchse Berlin / VfL Potsdam), Christian Wilhelm (HC Empor Rostock), Oskar Neudeck (Frisch Auf Göppingen), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Maxim Orlov (Füchse Berlin / VfL Potsdam), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), Leon Ciudad-Benitez (VfL Lübeck-Schwartau), Felix Eißing (TUSEM Essen), Stephan Seitz (HC Erlangen), Tim Freihöfer (Füchse Berlin), Sören Steinhaus (TSV Bayer Dormagen), Florian Kranzmann (TSV GWD Minden), Elias Scholtes (Rhein-Neckar Löwen)
Trainer: U20/21-Bundestrainer Martin Heuberger, Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen
Das EM-Programm auf einen Blick:
Vorrunde:
Deutschland - Italien 35:26 (15:12)
Island - Serbien 28:28 (18:15)
Italien - Island 27:26 (15:11)
Serbien - Deutschland 33:30 (16:17)
Deutschland - Island 35:27 (17:15)
Italien - Serbien 29:34 (11:19)
Hauptrunde:
Frankreich - Deutschland 27:32 (13:12)
Schweden - Serbien 27:32 (12:15)
Serbien - Frankreich 28:38 (13:18)
Deutschland - Schweden 25:29 (10:11)
Platzierungsrunde:
Deutschland - Ungarn 32:25 (16:19)
Dänemark - Frankreich 25:27 (11:12)
Spiel um Platz 7:
Dänemark - Deutschland 27:32 (14:16)
Livestream: ehftv.com
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