Altlandsberg belegt Platz sechsten beim eigenen Erlengrund-Cup
18.08.2014 3. Liga

Altlandsberg belegt Platz sechsten beim eigenen Erlengrund-Cup

18.08.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga · Von: PM Verein

Altlandsberg belegt Platz sechsten beim eigenen Erlengrund-Cup

Turniersieg für Blomberg-Lippe nach Siebenmeter-Spektakel Was für ein spannendes Finalspiel zweier Handball-Bundesligisten. 18:18 stand es nach der regulären Spielzeit zwischen der HSG Blomberg-Lippe und den Spreeefüxxen Berlin. Erst nach dem notwendigen Siebenmeterwerfen (5:3) setzte sich der Favorit in Altlandsberg gegen den Aufsteiger aus der Hauptstadt durch und gewann das Erwin-Benke-Turnier um den Erlengrund-Cup.

Jubel im Blomberg-Team. Und Lisa Bormann-Rajes, die für das entscheidende Tor gesorgt hatte, konnte es kaum fassen. Die kleine Rechtsaußen: „Ich werfe ansonsten nie Siebenmeter. Umso glücklicher bin ich natürlich, dass das heute hier geklappt hat und wir den Pokal geholt haben.“

Blombergs erfahrener Trainer André Fuhr hatte die fünf Werferinnen festgelegt. Der Coach: „Die Besten sollten zuerst ran, in der Hoffnung, dass alles vorzeitig entschieden werden kann. Aber nun mussten alle ran. Und es hat ja funktioniert…“ Klar, dass die Lipperländerinnen so jubelten. Sie räumten nämlich kräftig ab. Holten nicht nur den Pokal, sondern stellten mit Torjägerin Gisa Klaunig auch die beste Spielerin und mit Isabell Roch die beste Torhüterin des Wettbewerbs. Erfolgreichste Torschützin wurde mit 28 Treffern Michelle Goos (Amsterdam). „Es war ein sehr gut organisiertes Turnier mit einem, wie ich finde, sehr hochklassigen Endspiel“, freute sich André Fuhr.

Eine Freude, die sein Berliner Kollege Lars Melzer natürlich nicht ganz teilen konnte. Denn bis kurz vor Ende des Finalspiels hatte sein Team noch mit zwei Toren geführt. Erst Sekunden vor dem Schlusszeichen hat man den Ball verloren, was dann zu Blombergs Konter-Treffer zum 18:18 führte. „So etwas muss natürlich mit den entsprechenden Mitteln verhindert werden“, sagte Füxxe-Trainer André Melzer. Aber unzufrieden war auch er mit der gezeigten Final-Leistung nicht: „Wir haben ja mehrere Neuzugänge in der Mannschaft und einige, die noch nie erste Bundesliga spielten. Wir haben viel gelernt. Und plötzlich sahen unsere Frauen: Wir können mithalten, mit dem Niveau eines gestandenen Teams, wie Blomberg. Das wird gut sein fürs Selbstbewusstsein. Das ist auch nötig, denn wir haben in der Bundesliga ein ganz schweres Auftakt-Programm.“

Aber die Berlinerinnen haben auch ein prima Team mit den Nationalspielerinnen Christine Beier und Natalie Augsburg als Chefs. Auch vom schwedischen Kreisläuferinnen-Zugang Frida Tegstedt, ebenfalls Nationalspielerin, zeigte sich Trainer Melzer angetan: „Vor allem in der Abwehr zeigt sie schon starke Leistunge.“

Und wie schlugen sich die lokalen Drittligisten in den Duellen mit der Handball-Prominenz? Das blutjunge Team des Frankfurter HC hatte seinen großen Auftritt in der heimischen Brandenburg-Halle, als Hollands Vizemeister VOC Amsterdam mit 15:13 bezwungen wurde. Leider traten an der Oder nur drei Teams an, weil der polnische Erstligist ASZ Koszalin kurzfristig abgesagt hatte. Da musste natürlich der Spielplan – auch am Sonntag in Altlandsberg – umgebaut werden. Nicht schön, aber, wie schon angedeutet, von den Organisatoren gut gemeistert. Trotz des Sieges über Amsterdam blieb dem Team von Dietmar Schmidt in der Endabrechnung nur der siebte und damit letzte Turnier-Platz. 9:9 hatte sich der FHC in der Platzierungsrunde vom MTV Altlandsberg getrennt aber danach hoch (8:20) gegen den Niederländischen Meister Sercodac Dalfsen verloren. Der MTV unterlag dem Champion aus Holland nur mit 9:14, was den Ausschlag für den sechsten Platz der grün-weißen Mit-Gastgeberinnen gab.

Altlandsbergs kleines Team (kurzfristig fiel auch noch Rückraumspielerin Christiane Wiechert mit Schmerzen im Bein aus) präsentierte sich überwiegend kampf- und phasenweise auch spielstark. Dennoch ärgerte sich Kapitän und Torjägerin Sophie Lütke etwas: „Vieles, was im Training schon recht gut klappte, haben wir noch nicht gezeigt. Auch körperlich haben wir nur phasenweise so gegengehalten, wie es notwendig ist.“ Dennoch: Die Duelle mit der Elite werden sowohl dem FHC als auch dem MTV für den Saisonverlauf weiterhelfen.

Erfreulich aus Altlandsberger Sicht: Die Rückraum-Neuzugänge Viktória Várkonyi und Linda Mandelkow mischten sehr beherzt mit, zeigten, dass sie den MTV verstärken werden. Ein besonderer Dank gilt Juliane Schubert, besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Schlein. Weil Kathrin Wiehle (lange geplanter Urlaub) und Zugang Jennifer Höft (verletzt) ausfielen, stand der MTV plötzlich ohne Torhüterin da. Doch „Jule“, die ihre Karriere im vergangenen Mai beendet hatte und seitdem nicht mehr trainierte, sprang für dieses Turnier noch mal ein – und zeigte teilweise spektakuläre Paraden.

Ergebnisse – Vorrunde- Frankfurt (Oder):

Frankfurter FC – Borussia Dortmund (2. Liga) 9:20 und 7:18;

Dortmund – Amsterdam 12:10 und 14:13;

Amsterdam – FHC 13:15 und 19:16.

Ergebnisse - Vorrunde - Altlandsberg:

MTV Altlandsberg – Sercodac Dalfsen 13:20,

HSG Blomberg-Lippe – Spreefüxxe Berlin 20:17,

Berlin – MTV 23:13,

Dalfsen – Blomberg-Lippe 19:21,

Blomberg-Lippe – MTV 29:10,

Berlin – Dalfsen 23:20.

Endrunde in Altlandsberg – Runde Platz 5 bis 7:

FHC – MTV 9:9, FHC – Dalfsen 8:20,

Dalfsen – MTV 14:9.

Halbfinals:

Blomberg-Lippe – Amsterdam 20:10,

Berlin – Dortmund 18:12.

Um Platz 3:Dortmund – Amsterdam 16:9.

Finale: Blomberg-Lippe – Berlin 23:21 (18:18) nach Siebenmeterwerfen.