„Wir brauchen kreative Lösungen“
Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. - Foto: Sascha Klahn
08.05.2020 Verband

„Wir brauchen kreative Lösungen“

DHB-Vorstandsvorsitzender Mark Schober zur Gemeinschaftsaufgabe „Return to play“

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte der Deutsche Handballbund das Positionspapier „Return to play“ im Amateursport. Mit einem 8-Stufenmodell zeigt der Verband auf, wie insbesondere für Kinder und Jugendliche der Wiedereinstieg gelingen kann. Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, spricht im Interview über Reaktionen auf das Positionspapier und die nächsten Schritte. 

Welche Resonanz haben Sie auf das Positionspapier „Return to play“ erhalten? 
Mark Schober: Der Bedarf, in der Corona-Pandemie Antworten zu bekommen, ist riesig. Wir können natürlich selbst zum Handball nicht alle Fragen beantworten, aber hoffentlich können wir mit „Return to play“eine erste Orientierung geben, wie wir in den Vereinen und damit an den Wurzeln des Handballsports zurück zu Training und Spiel kommen können. 

Warum sind in dem Papier sehr konkrete Termine genannt worden? 
Mark Schober: Uns ist bewusst, dass der Fortgang der Corona-Pandemie sowie Entscheidungen der Bundes- und Länderregierungen die Termine bestimmen. Trotzdem halten wir es intern und extern einfach für wichtig, Richtwerte zu haben, die wir anpassen können. Damit lassen sich Empfehlungen konkreter fassen. Unser Ziel bleibt es, gerade für Kinder und Jugendliche möglichst schnell zum Training zurückzukehren. Unser Wunsch ist es zudem, ab dem 1. September dieses Jahres wieder Handballspiele mit Zuschauern erleben zu können. 

Was passiert jetzt? Wie geht es nun weiter? 
Mark Schober: Wir befinden uns jetzt glücklicherweise in Stufe drei und können im Freien in kleinen Gruppen anfangen zu trainieren. Wann wir zurück in die Halle können, ist noch offen, aber ein erster Schritt ist getan. Wir verstehen „Return to play“ als offenes, von der Handballfamilie getragenes Projekt und brauchen dafür den kritischen und konstruktiven Austausch. Wir sind sehr offen für Anmerkungen und Ergänzungen der Landesverbände und Vereine. Dabei kann und wird es womöglich Unterschiede in den einzelnen Ländern geben.  

Welche Rolle übernimmt der Deutsche Handballbund? 
Mark Schober: Gemeinsam mit den anderen Spitzensportverbände und insbesondere über Teamsport Deutschland vertreten wir in der politischen Diskussion die Interessen des Mannschaftssports. Wir müssen aktuell Abstand halten, brauchen aber eine Perspektive für die Rückkehr zum Kontakt. Davon lebt der Mannschaftssport. Deshalb haben wir eine Leitlinie entwickelt, die weiterentwickelt und an die unterschiedlichen regionalen Begebenheiten und Bedürfnisse angepasst werden muss. Wir müssen offenbar in den meisten Ländern noch länger ohne Kontakt auskommen, brauchen also noch viel Geduld und Kreativität, um angemessene Handballangebote machen zu können. 

Was können die Vereine an Hilfestellungen erwarten? 
Mark Schober: Wir haben unter dhb.de/returntoplay eine Unterseite eingerichtet, die wir mit weiteren Inhalten füllen werden. Dazu zählen zum Beispiel in den kommenden beiden Wochen Formulare, die für die Aufnahme auch des kontaktlosen Trainingsbetriebes notwendig sind, zum Beispiel Hinweise zur Hygiene. Über allem steht, dass wir den Anforderungen des Infektionsschutzes weiter konsequent gerecht werden. 

Und wie schaut es mit dem Spitzensport aus? 
Mark Schober: Das ist ein weiteres Feld, das wir gemeinsam mit HBL und HBF bearbeiten werden. 

(tok) 

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