„Die Chance, sich umfassend zu informieren“
Visualisierung der Regeländerungen mit 3D-Grafiken
01.07.2022 Schiedsrichter

„Die Chance, sich umfassend zu informieren“

Am heutigen 1. Juli treten die Regeländerungen des Weltverbandes IHF in Kraft / Schwerpunkt im Schiedsrichterportal

Frank Böllhoff spricht im Interview über die Bedeutung des Schiedsrichterportals für die Wissensvermittlung der neuen Inhalte.

Herr Böllhoff, am heutigen Freitag treten die Regeländerungen zur Anwurfzone, dem Kopftreffer und dem passiven Spiel in Kraft, die alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in Deutschland betreffen. Welchen Mehrwert bietet das Schiedsrichterportal in dieser Situation?
Böllhoff: Über das Schiedsrichterportal haben alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in Deutschland die Möglichkeit, sich aktiv zu informieren und gleichzeitig auf die Informationen zu den neuen Regeln zuzugreifen. Das ist ein großer Vorteil im Vergleich zu einer Information per E-Mail, die ggf. erstmal mehrmals weitergeleitet werden muss, da es ja keinen Verteiler mit allen Unparteiischen in Deutschland gibt. Außerdem ist es natürlich wichtig, dass die Informationen aktuell abrufbar sind, weil das neue Regelheft noch nicht gedruckt ist.

Was ist im Schiedsrichterportal zu den Regeländerungen genau geplant?
Böllhoff: Im Schiedsrichterportal finden sich nicht nur der reine Regeltext, sondern auch Erläuterungen zur Auslegung und Hinweise, woraus es ankommt. Es sind also detaillierter Informationen als im Regelheft - und zudem ergänzt mit Videoszenen, die von der IHF und auch vom Schiedsrichter-Lehrstab des Deutschen Handballbundes zur Verfügung gestellt werden. Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben so die Chance, sich eigenständig und unabhängig von den Fortbildungen umfassend informieren.

Was kann ein Schiedsrichter oder eine Schiedsrichterin machen, die noch keinen Zugriff auf die Inhalte des Portals hat?
Böllhoff: Jeder lizenzierte Unparteiische kann mit seinem bzw. ihrem Zugang von handball4all oder nuLiga auf das Schiedsrichterportal zugreifen - das ist kostenlos. Bei Schwierigkeiten sollten sich Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter an ihren Lehr- oder Schiedsrichterwart wenden. Neben den Unparteiischen können natürlich auch Trainer*innen, Offizielle oder andere Handballinteressierte das Schiedsrichterportal nutzen - für sie ist eine Registrierung gegen einen kleinen Obolus möglich.

Welchen Mehrwert bietet das Portal abseits von den neuen Regeländerungen? Sprich: Warum lohnen sich die Registrierung bzw. ein regelmäßiger Blick in das Portal?
Böllhoff: Das Schiedsrichterportal ist ein Medium, das für die Aus- und Weiterbildung optimal ist. Wir stellen immer wieder fest, dass bestimmtes Regelwissen nicht so präsent ist - es gibt immer wieder Schiedsrichter*innen, die in einer ungewöhnlichen Situation nicht wissen, wie sie entscheiden sollten. Wir beleuchten im „Pfiff der Woche“ immer wieder interessante Fälle und erläutern Situationen explizit, sodass man sein Wissen ausbauen kann.
Da wir jede Woche neuen Inhalt haben, lohnt es sich, regelmäßig reinzuschauen. Wir haben auch immer wieder interessante Einblicke zu Themen abseits des Regelwerks wie dem Aufwärmen, der Bedeutung von Ritualen oder der Social-Media-Nutzung. Außerdem kann man im Portal jederzeit einen virtuellen Regeltest machen, um sein Wissen zu testen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung des Schiedsrichterportals?
Böllhoff: Ich bin sehr zufrieden, dass wir die Zugriffszahlen in den letzten Monaten kontinuierlich gesteigert haben. Wir versuchen wirklich, das Schiedsrichterportal jederzeit interessant und aktuell zu halten, sodass ich jedem Schiedsrichter und jeder Schiedsrichterin nur empfehlen kann, regelmäßig reinzugucken. Unsere Top-Gespanne werden im Verlauf der Saison ja auch immer wieder geschult und auf bestimmte Szenen hingewiesen - und mit dem Portal erhalten auch unsere Unparteiischen an der Basis Woche für Woche neuen Input, um immer auf dem Laufenden zu sein.

Interview: Julia Nikoleit

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