Bühne für 20 internationale Schiedsrichter-Talente
IHF-Lehrgang in Lübeck. - Foto: privat
02.07.2019 Schiedsrichter

Bühne für 20 internationale Schiedsrichter-Talente

Zum 25. Mal gingen am vergangenen Wochenende die Lübecker Handballtage über die Bühne. Über 5500 Nachwuchshandballer aus 20 Ländern spielten bei dem Turnier mit. Und eine Premiere gab es in Sachen Schiedsrichter

Gruppenbild mit Horst-Günther Schneider, dem Schiedsrichter des WM-Finals 1964: Dierk Petersen (Präsident LV Schleswig-Holstein), Niels Wienrich, Julian Fedtke, Matthias Brauer (SR-Coach), Luca Hellbusch und Darnel Jansen. - Foto: privat

Die Lübecker Handball Days sind schon immer international gewesen, aber in diesem Jubiläumsjahr galt das nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Schiedsrichter. Der Weltverband IHF nutzte das Riesenturnier, um zehn talentierte Gespanne aus neun europäischen Ländern zu sichten und sie auf eine potenzielle internationale Karriere einzustimmen und vorzubereiten.

Neben den beiden deutschen Gespannen Julian Fedtke/Niels Wienrich (Berlin) und Lucas Hellbusch/Darnel Jansen (Trebur/Geinsheim) hatte die IHF Schiedsrichter aus Portugal, Kroatien, Ungarn, Luxemburg, Serbien, den Niederlanden, Luxemburg, Montenegro und der Ukraine eingeladen, die sowohl Spiele der weiblichen U17- und männlichen U19-Nationalmannschaften beim Nations Cup als auch der internationalen A- und B-Jugend sowie der U21-Turniere leiteten.

Von Seiten der Deutschen Handballbundes koordinierte Jochen Beppler, Chef-Jugend-Bundestrainer und IHF-Referent, den Kurs, der von den IHF-Lektoren Monika Hagen (Schweden), Per Morten Södal (Norwegen) und Javier Moure (Spanien) geleitet wurde.

„Wir wollen uns als Deutscher Handballbund natürlich in der internationalen Gemeinschaft und die Handballfamilie einbringen, und haben daher gern diese Plattform für aufstrebende Nachwuchsschiedsrichter aus ganz Europa geboten“, sagte Beppler, der auch für den deutschen Schiedsrichter-Nachwuchs einen Anreiz sieht: „Wir klagen derzeit über Schiedsrichtermangel im Handball. Wir zeigen mit einer solchen Maßnahme aber auch, dass man auch als junger Schiedsrichter mit guten Leistungen schnell eine internationale Karriere machen kann.“

Die beiden 25-jährigen Fedtke/Wienrich und die beiden 22-jährigen Hellbusch/Jansen waren im Februar 2018 schon von der IHF für die Schul-Weltmeisterschaft in Doha nominiert gewesen.

Beide Gespanne sind im DHB-Bundesligakader (2. Liga Männer, 1. Liga Frauen) und gehören zusätzlich dem EHF Young Referee Project an. „Alle vier sind sehr engagiert und opfern viel Zeit für die Schiedsrichterei. Für ihre Entwicklung ist ein solches Turnier sehr wichtig, wir haben hohe Erwartungen an beide Gespanne für die Zukunft“, sagt Wolfgang Jamelle, Schiedsrichter-Chef des Deutschen Handballbunds.

„Nach einer super-erfolgreichen Saison für die deutschen Schiedsrichter mit jeweils einem Gespann – Merz/Schilha und Geipel/Helbig - bei den Champions-Legaue-Finalturnieren, Schulze/Tönnies bei der Heim-WM sowie der Nominierung von Hannes/Hannes für den EHF-Kader wollen wir auch in Zukunft international Stärke zeigen“, ergänzt Beppler.

Von Donnerstag bis Sonntag waren die 20 Schiedsrichter in Lübeck, neben den Spielen und deren Analyse mit den IHF-Experten standen auch zahlreiche Theorieteile auf dem Programm.

Autor: BP

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